Psorinum (die Krätzenosode, Psor.)
Serös – eitrige Flüssigkeit aus dem Krätzebläschen
GEMÜT:
Psorinum, die Nosode der Krätze, ist bereits seit Hahnemann eines der wichtigsten Mittel und ist neben Medorrhinum, Tuberculinum, Syph
illinum und Carcinosinum von großer Bedeutung in der Miasmatischen Behandlung.
Leitsymptome von Psorinum sind große Ängstlichkeit, große Kälteempfindlichkeit und Beschwerden mit der Haut.
Psorinum-PatientInnen sind eher schüchtern und können sich sehr stark auf ihre Religion fixieren. Dort finden sie den Halt, den diese PatientInnen, die in der Krankheit sehr melancholisch, ängstlich und hoffnungslos werden, benötigen. Je schlimmer die Krankheit ist, umso schwerwiegender kann ihre Depression sein, bis hin zu Suizidgedanken.
Zudem haben Psorinum-PatientInnen ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein bei ihrer Tätigkeit, mit Neigung zu pessimistischen Gedanken. Dabei setzen sich selber sehr stark unter Druck, um nicht zu versagen. Die meist sehr schlanken, blassen PatientInnen weisen nur wenig Widerstandskraft gegen all die krankmachenden Einflüsse aus der Umwelt auf und leiden unter Schlafstörungen.
Die wichtigsten Ängste bei Psorinum, sind die Ängste zu Versagen, nicht anerkannt zu werden, die Angst vor der Dunkelheit und vor bösen Geistern und die Angst, nicht mehr gesund zu werden. Vor allem in der Nacht werden die PatientInnen unruhig und von ihren Ängsten heimgesucht.
KÖRPERLICH:
Charakteristische Leitsymptome von Psorinum sind die absolute Kälteempfindlichkeit, unangenehm riechende Absonderungen und häufig treten Beschwerden mit der Haut auf.
Die Kopfschmerzen beginnen meist in der Nacht und sind von klopfendem, dumpfem Charakter, als würde jemand mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf einschlagen. Migräne mit Hungergefühl ist ebenfalls typisch. Wärme hilft hier sehr gut, wie bei fast allen Beschwerden von Psorinum. Die Kopfhaut sowie das Haupthaar sind sehr trocken und es kommt häufig zu nässenden Hautausschlägen. Die Haare neigen dabei zu Spliss, verfilzen leicht und sehen schmutzig aus. Auch Schuppen sind ein häufiges Problem (vgl. Graphites, Mezereum).
Auffällig ist der teilweise etwas muffige Geruch, der von den PatientInnen ausgeht. Sowohl der Schweiß als auch die Hautausschläge haben diesen unangenehmen, muffigen Geruch.
Ähnlich wie bei Graphites treten auch bei Psorinum hinter den Ohren krustige, nässende Ekzeme auf. Der äußere Gehörgang und auch das Mittelohr können ebenfalls betroffen sein, mit Schmerzen und unangenehm riechendem, dickflüssigem Sekretabfluss. Besonders bei Kindern sieht man rezidivierende Ohrentzündungen.
Die Trockenheit der Haut zeigt sich auch in den eingerissenen Mundwinkeln. Der Speichel ist wie alle Absonderungen klebrig mit einem unangenehmen Geschmack. Im Rachen klebt der Schleim häufig sehr hartnäckig, die PatientInnen müssen daher ständig schlucken oder sich räuspern, was allerdings sehr schmerzhaft ist. Zusätzlich werden bei Mandelentzündungen eitrige Klumpen als Beimengung hoch geräuspert. Auch diese riechen unangenehm aasig (vgl. Kalium muriaticum).
Auffällig ist der große Appetit in der Nacht. Allgemein essen Psorinum-PatientInnen häufiger kleine Mahlzeiten über den Tag und auch die Nacht verteilt (vgl. Cina maritima, Sulphur).
Allerdings kann es nach der Nahrungsaufnahme zu Magenschmerzen und zu Sodbrennen kommen.
Blähungen und aufgestoßene Gase riechen dabei immer nach fauligen Eiern (Sulphur).
Der Stuhl ist entweder dünnflüssig, widerlich stinkend oder sehr trocken und hart. Besonders bei Psorinum-Kindern kommt es häufig zu Verstopfungen. Teilweise ist der Stuhl so trocken, dass die Dickdarmschleimhaut verletzt wird und somit Blutbeimengungen im Stuhl zu finden sind.
Besonders in der Nacht werden die PatientInnen aus dem Bett getrieben von heftigen, dunkelbraunen, herausschießenden Durchfällen.
Psorinum-Kinder leiden zudem häufig unter nächtlicher Harninkontinenz bis ins Schulalter.
Psorinum-PatientInnen zeigen außerdem eine Neigung zu asthmatischen Beschwerden mit schmerzhaften, trockenen Hustenanfällen, besonders in der kalten Jahreszeit. Heuschnupfen ist ebenfalls ein häufiges Problem und geht mit Husten und grünlich, gelben Absonderungen einher.
Einen sehr großen Bezug hat Psorinum als Nosode der Krätze zur Haut.
Die Haut sieht ungesund blass aus und neigt zu Hautunreinheiten. Ekzeme, die besonders in den Gelenksbeugen und auf der Kopfhaut auftreten, jucken immer sehr stark. Teilweise tritt ein nässendes, unangenehm riechendes Sekret aus und es bilden sich verklebte Krusten.
Auffällig ist die sehr lang dauernde Heilungsphase, wodurch die Schwäche des Organismus wieder hervorgehoben wird.
ALLGEMEIN:
Der Schlaf von Psorinum-PatientInnen ist sehr unruhig, mit häufigen Alpträumen von Verfolgung, Gefahr und Ängsten. Auch Neurodermitis lässt die PatientInnen durch heftigsten Juckreiz nicht zur Ruhe kommen, was die Schwäche der Betroffenen nur mehr verstärkt.
Durch die extreme Kälteempfindlichkeit dieser PatientInnen verschlimmern sich jegliche Beschwerden durch nass-kaltes, zugiges Wetter und auch durch andere Einwirkungen von Kälte. Die schlimmste Zeit ist nachts um 1 Uhr. Des Weiteren verschlimmern sich die Beschwerden durch Kaffee, durch Berührung und durch direkte Sonneneinstrahlung. Ganz typisch sind die Besserungen von Hautleiden im Sommer und eine gering ausgeprägte Schweißbildung. Lediglich während Akuterkrankungen wird an den Füßen reichlich Schweiß gebildet . Ansonsten jedoch ist der Grundcharakter der Haut trocken und schuppig.
Linderung bringen auch Essen, Niederlegen und Druck auf die betroffenen Stellen.
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