Argentum nitricum (Silbernitrat, Arg-n.)
Höllenstein
GEMÜT:
Argentum nitricum ist ein sehr gutes Akutmittel bei Prüfungsängsten, aber auch als Konstitutionsmittel sehr wertvoll.
Die PatientInnen sind sehr blass und geschwächt, sowohl körperlich als auch geistig. Argentum Nitricum-PatientInnen haben einen hohen Anspruch an sich selbst und scheinen daran förmlich zu zerbrechen. Sobald sie eine Situation nicht mehr unter Kontrolle haben, versuchen sie zu fliehen. Die Angst zu Versagen, sich zu blamieren dominiert ihr Leben. Gerade vor Prüfungen sind die betroffenen Personen dermaßen nervös und reden sich förmlich ein, dass alles schief gehen wird, dass sie zur Prüfung oft gar nicht erst antreten.
Die PatientInnen machen sich sprichwörtlich „vor Angst in die Hose“ und leiden unter nervösem Durchfall. In solchen Situationen schafft es die betroffene Person nicht mehr, einen klaren Gedanken zu fassen. Jede Idee, die ihr in den Kopf kommt, wird sofort in die Tat umgesetzt. Jegliches Nachdenken ist ausgeschaltet.
Dabei kann es passieren, dass der/die PatientIn vor lauter Angst aus dem Fenster springen möchte, um zu entfliehen. Wenn die betroffene Person auf dem Fensterbrett steht, kommt sie jedoch wieder zu sich.
Das Gefühl zu ersticken, treibt den/die PatientIn an die frische Luft. Er/sie möchte den unangenehmen Situationen möglichst schnell entgehen. Die dabei völlig übersteigerten Phantasien der betroffenen Person sind sehr charakteristisch für Argentum nitricum und bringen sie oftmals in gefährliche Situationen.
Aber nicht nur vor Prüfungen hat der/die PatientIn Angst, auch andere kritische Situationen, wie z.B. ein Arztbesuch, machen ihm/ihr sehr zu schaffen. Es könnte ja eine ernsthafte Erkrankung vorliegen.
KÖRPER:
Der Krankheitsverlauf von Argentum nitricum beginnt ebenso wie Argentum metallicum schleichend. Doch enden die Symptome nicht so plötzlich, sondern verschwinden in der gleichen Weise, wie sie gekommen sind, auch wieder. Die Symptome klingen also zumeist nach und nach wieder ab.
Argentum nitricum-PatientInnen leiden oft unter Migräne. Die Schmerzen sind unerträglich, und der/die PatientIn hat das Gefühl, als würde sich der Kopf aufblähen. Begleitet wird der Schmerz von einer Art Schüttelfrost und Schwindelanfällen. Es hilft dem/die PatientIn, den Kopf in das Kissen zu drücken oder ein Tuch eng um den Kopf zu binden. Auch der Druck mit den Händen hilft kurzzeitig, um den Schmerz auszuschalten.
Am ganzen Körper sind die Schleimhäute gereizt, und es kommt häufig zu Entzündungen des Hals-Nasen-Rachenraumes oder auch zu Magen-Darm-Entzündungen.
Die Augen sind immer wieder gerötet und entzündet mit schleimig eitrigem Augenausfluss. Vor allem in warmen Räumen ist die Bindehaut stark gereizt.
Der/die PatientIn empfindet Halsschmerzen als stichartige Schmerzen, als würde ein Glassplitter oder Ähnliches im Hals stecken. Auch hier sind die Schmerzen von eitrig schleimigem Sekret begleitet.
Der Bauch ist stark aufgebläht, und der/die PatientIn muss häufig aufstoßen oder Winde entlassen. Ist die Magenschleimhaut betroffen, dann leidet die betroffene Person an starken, brennenden Schmerzen und Übelkeit. Auch hier hat der/die PatientIn das Bedürfnis aufzustoßen oder zu rülpsen, doch nicht immer gelingt es, und das aufgeblähte Gefühl bleibt. Besonders zu Beginn der Menstruation leidet die betroffene Person an starken Bauchschmerzen.
Vor Prüfungen leidet der/die PatientIn an nervösem Durchfall. Die Erwartungsspannung ist ein großes Thema bei Argentum nitricum. Der Stuhl ist dünnflüssig und schießt wie eine Fontäne aus dem Enddarm.
Bei Atembeschwerden leidet der/die PatientIn an Heiserkeit und trockenem Husten, der ihn/sie fast ersticken lässt. Die betroffene Person hat das Gefühl, als wäre die Brust eingeklemmt. Dieses Gefühl besteht auch bei Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen.
ALLGEMEIN:
Die Nacht vor Prüfungen ist für Argentum nitricum-PatientInnen sehr unruhig. Sie werden von heftigen Träumen oder Alpträumen geplagt.
Im Fieber ist dem/der PatientIn ständig kalt, und er/sie muss zugedeckt bleiben, was ihm/ihr jedoch wieder das Gefühl der Einengung gibt.
Die Beschwerden verschlimmern sich bei warmem Wetter, in der Nacht und bei Aufregung.
Besserung erfährt der/die PatientIn, wenn er/sie Luft aus seinem geblähten Bauch ablassen kann sowie im Freien. Druck und kaltes Baden hilft ebenso.
Argentum nitricum-PatientInnen haben Heißhunger auf Süßigkeiten, die jedoch gar nicht gutbekommen. Auf zuviel Zucker reagieren die PatientInnen häufig mit Durchfall.
Argentum nitricum leidet wie auch Argentum metallicum an Höhenangst. Schwindel und Gleichgewichtsprobleme sind die Folge.
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