Sambucus nigra, der schwarze Holunder, Hollerbusch (Samb.)
Gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae), Vorkommen in Europa, Asien, Kaukasus, Nordafrika
GEMÜT:
Sambucus, der schwarze Holunder, wurde bereits seit dem Mittelalter als Hustensaft eingenommen. Daher zählt auch das potenzierte homöopathische Mittel Sambucus zu einem der wichtigsten Akutmittel bei Husten.
Gesund sind diese PatientInnen von robuster, kräftiger Konstitution. Bei Infektionen verlieren sie jedoch sehr rasch an Gewicht (vgl. Iodum, Tuberculinum).
Auch sind diese Patienten sehr aktiv und neigen zu Nervosität und reagieren sehr empfindlich auf starke Gefühle wie zum Beispiel Angst, extreme Freude oder Wut.
Viele Beschwerden treten im Zusammenhang mit einem Schreck auf. Vor allem Kinder leiden unter heftigsten Alpträumen nachdem sie zum Beispiel einen Film gesehen haben, der sie erschreckt hat. Aber auch Gegenstände oder Situationen, die diesen PatientInnen bekannt sind, können sie während der Krankheit erschrecken.
Häufig treten die Alpträume bereits zu Beginn des Schlafes auf. Sambucus-Kinder sind extrem unruhig, werfen sich hin und her, schwitzen dabei sehr stark und erzählen von schrecklichen Gesichtern und Geistern.
KÖRPERLICH:
Häufigstes Anwendungsgebiet sind Atemwegserkrankungen mit Husten. Auch phytotherapeutisch wirkt sich der Holundersaft positiv bei Husten aus.
Die charakteristischste Schmerzmodalität von Sambucus ist die Besserung bei Bewegung (vgl. Rhus toxicodendron). Die Kopfschmerzen treten meist in Ruhe auf und die PatientInnen klagen über Druckschmerzen, als würde der Kopf anschwellen und als würde das Gehirn im Kopf lose hin und her schwanken.
Typischerweise schlafen diese Patienten sowohl mit offenen Augen als auch mit offenem Mund, da die Nase häufig verstopft ist. Besonders Sambucus-Säuglinge und Kleinkinder sind sehr anfällig für Schnupfen. Die Nase ist dabei meist stark gerötet und es bilden sich trockene Krusten in der Nase, die besonders in der Nacht das Atmen erschweren.
Das Gesicht ist häufig sehr blass trotz glühender Hitze und Schweiß. Die Hustenanfälle sind sehr heftig so dass diese PatientInnen meist akute Atemnot bekommen und das Gesicht blau anläuft. Hier hilft es, die Person im Bett aufzurichten. Und obwohl die PatientInnen eher frostig sind, glüht besonders der Kopf und sie schwitzen sehr stark während der Erkrankung. Lediglich die Füße fühlen sich eiskalt an.
Des Weiteren sind sie recht durstlos trotz der Hitze in ihrem Körper. Kommt zu den Atemwegserkrankungen noch eine Magen-Darm-Reizung hinzu kann es häufig zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Hier hilft das Trinken von Wasser kurzzeitig. Milch allerdings ruft genau das Gegenteil hervor und es kann zu Magenkrämpfen kommen.
Es besteht ein häufiger Harndrang, jedoch können immer nur kleine Mengen an Harn abgesetzt werden.
Hauptbeschwerde ist der trockene, anfallsartige Husten einhergehend mit Atemnot und Blaufärbung. Die oberen Atemwege sind trocken und verstopft und Sambucus-Kinder leiden häufig unter chronischem Schnupfen. Die Hustenattacken treten fast immer in Ruhe und um Mitternacht herum auf. In der Nacht kann es immer wieder zu solchen heftigen Hustenanfällen kommen. Die Brust schmerzt dabei und die Kinder ringen nach Luft. Lediglich etwas zäher, gallertartiger Schleim kann teilweise hoch gehustet werden, der aber zumeist den Rachen verklebt.
Bei akuter Atemnot verfärben sich in Extremfällen sogar Hände und Füße blau mit Kälte der Glieder. Typisch sind auch Ödeme der Beine meist hervorgerufen durch eine Störung in den Nieren.
Die Haut fühlt sich am ganzen Körper rau und trocken an und es geht eine große Hitze von diesen Patienten aus. In Ruhe, besonders nachts im Schlaf, scheinen die Stoffwechselprozesse verlangsamt zu sein und es besteht eine allgemeine Ödemneigung. Charakteristisches Symptom bei vielen Beschwerden ist das Gefühl der Schwellung.
ALLGEMEIN:
Sobald die Patienten in der früh erwachen, kommt der Kreislauf wieder in Gang und die Patienten beginnen heftig zu schwitzen. Der Körper treibt die ganze angestaute Flüssigkeit heraus. Bewegung bessert die Situation. Auch bei erhöhten Temperaturen schwitzen die Patienten in der Nacht nicht. Der Körper strahlt eine trockene Hitze ab. Dabei haben die eigentlich frostigen Patienten das große Bedürfnis zugedeckt zu bleiben.
Die Beschwerden verschlimmern sich im Schlaf, allgemein bei Ruhe, meistens nach Mitternacht, durch kalte Luft und kalte Getränke. Flaches Liegen löst akute Atemnot aus.
Besserung in diesem Zustand bringt das Aufrichten und die Bewegung, langsames Gehen erleichtert rasch die Atmung. Wärme durch festes Einwickeln in eine Decke tut den PatientInnen ebenfalls gut.
Außerdem besteht noch eine große Abneigung gegen Flüssigkeiten und eine Unverträglichkeit von Obst und Milch.
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